Jagdverhalten

Urinstinkt JAGD

In manchen Büchern kann man lesen, daß der Hovawart keinen Gefallen am Jagen findet und nach kurzem Sprint lustlos umkehrt. Dem ist entgegen zu halten, daß allein das Jagen Glückshormone außchüttet. Wenn ein Hund also einmal dieses Erlebnis hatte, können Sie davon ausgehen, daß er es beim nächsten Mal wieder versuchen wird. Es mag Ihnen nichts ausmachen, wenn Ihr Hund einem Vogel oder Hasen auf dem freien Feld hinterherjagt. Ihr Hund folgt aber seinem Instinkt und vergißt in so einer abenteuerlichen Situation schnell, daß er sich z.B. an einer stark befahrenen Straße befindet. Nun muß nur noch auf der anderen Straßenseite ein Eichhörnchen entlang flitzen ...!
Der Jagdtrieb beschränkt sich indes nicht nur auf Tiere. Gelegentlich wecken auch Jogger, Skater, Radfahrer, ja sogar Autos diesen Urinstinkt in unseren Vierbeinern.

Konsequenz und Gehorsam

Die beste Möglichkeit dem Hund das Jagen abzugewöhnen bietet der Gehorsam. Sie können ihrem Hund beibringen, sich aus jeder Situation abrufen zu laßen. Das erfordert viel Disziplin und Konsequenz von Seiten des Hundehalters. Dazu ist es nötig, daß der Welpe schon aus allen möglichen Situationen zu seinem Führer gerufen wird. Aber bitte bedenken Sie, daß es sich für den Hund lohnen muß, zu seinem Herrn zu kommen. Loben Sie ihn tüchtig und unterstreichen Sie Ihre Freude mit einem ganz besonderen Leckerbißen. Oder spielen und zergeln Sie eine Weile mit ihm und schicken ihn dann wieder weg. Der Hund soll lernen daß es sich lohnt immer wieder zu seinem Besitzer zurück zu kommen.

Jagdersatz
Was können Sie tun, wenn Ihr Hund schon dem Jagen verfallen ist?

Sie können mit einer Schleppleine und Brustgeschirr arbeiten. Letzteres ist dabei unbedingt angesagt, weil sich Ihr Hund die Halswirbel verletzen kann, wenn er ungestüm in die Leine rennt. Die Leine halten Sie entweder in der Hand, oder laßen sie über den Boden schleifen. Will Ihr Hund dann gerade durchstarten ertönt ein scharfes „Nein!“, gefolgt von einem „Hier!“ Dreht Ihr Hund jetzt nicht zu Ihnen um, wird er in die Leine rennen. Sie können sie festhalten, oder mit dem Fuß drauf treten. Lernerfahrung für den Hund: Er kann Ihr Kommando nicht mehr ignorieren.
Für's Herankommen wird er dann überschwenglich gelobt und belohnt. Die Methode erfordert allerdings sehr viel Geduld. Bis zu einem halben Jahr kann es mitunter schon dauern, bis sich ihr Hund merkt, daß es beßer für sie beide ist, wenn er nicht durchstartet.

Präventivmaßnahmen

Eine bewährte Methode ist den Hund zu sich heran zu rufen, wenn Ihnen z.B. ein Jogger auf dem Wiesenweg entgegen kommt. Sie laßen den Hund neben sich absitzen und warten. Bewahren Sie selbst Ruhe, denn jede Anspannung überträgt sich unweigerlich auf Ihren Hund. Exakt wenn der Jogger auf gleicher Höhe an Ihnen vorbeiläuft geben Sie Ihrem Hund ein Leckerchen und loben ihn ausgiebig für sein tadelloses Verhalten. Auf Ihrem weiteren Spazierweg sollten Sie Ihren Hund ab und zu auch ohne ersichtlichen Grund abrufen. Ansonsten verknüpft er das Heranrufen eventuell dauerhaft mit potentiellen "Gefahrenquellen".