Nahrungsbestandteile


Waßer

  • ist der wichtigster Nahrungsbestandteile
  • muß immer zur Verfügung stehen
  • Der Waßerbedarf liegt bei 40-70 ml/kg KG und Tag. Ein 40 kg Hund benötigt daher ca. 2 - 2,8 l Waßer
  • Der Waßerbedarf hängt ab von der Futtermenge und -art, von der Temperatur und dem Aktivitätsniveau. Bei Fütterung von Trockenfutter muß wesentlich mehr Waßer aufgenommen werden als bei Fütterung von Feuchtfutter.
Allegro Wa&szliger
Energie

  • wird benötigt um Körperfunktionen aufrechtzuerhalten und Leistungen zu ermöglichen
  • Der Energiebedarf hängt vom Aktivitätsniveau ab
  • Im Alter nimmt er in der Regel ab
  • Während des Wachstums, der Trächtigkeit und der Laktation ist er deutlich erhöht.
  • Die Maßeinheit für Energie ist Joule bzw. Kilojoule und Megajoule.
  • Fette sind neben Kohlenhydraten die Hauptenergieträger der Nahrung.
  • Proteine dienen zum Aufbau von Körpersubstanz. Bei überschuß in der Nahrung oder Mangel an Kohlenhydraten und Fett werden sie aber auch zur Energiegewinnung herangezogen.
  • nicht die gesamte Energie der Futtermittel ist für den Körper verfügbar. Unverdauliche Anteile und die Verluste über Kot und Harn müßen berücksichtigt werden. Vom Energiegehalt der Futtermittel stehen danach 70-85% tatsächlich zur Verfügung. Davon werden etwa 25-70% in Form von Wärme abgestrahlt.
  • Die Wärmeverluste müßen bei der Bestimmung des Energiebedarfs berücksichtigt werden. Sie sind bei großen Hunden relativ (d.h. auf kg Körpergewicht bezogen) kleiner als bei kleinen Hunden. Der Energiebedarf eines großen Hundes ist also bezogen auf kg Körpergewicht kleiner als der Energiebedarf eines kleineren Hundes.


Eiweiß

  • Das Nahrungseiweiß (Eiweiß=Protein) dient der Versorgung mit Aminosäuren zur Erhaltung und zum Aufbau von körpereigenem Eiweiß.
  • Eiweiß kann in dieser Funktion durch keinen anderen Nährstoff ersetzt werden. Proteine sind aus Aminosäuren aufgebaut, die im Organismus wiederum die Bausteine für die Erhaltung und den Aufbau von Körpersubstanz (Organe, Muskeln, Knochen, Haut, Blut, Gewebe) sind. Auch Enzyme und Hormone sind aus Aminosäuren aufgebaut. Viele Aminosäuren kann der Hund aus anderen Aminosäuren selbst produzieren. 10 Aminosäuren, die sogenannten eßentiellen Aminosäuren, kann er nicht selbst herstellen, sie müßen ständig mit der Nahrung zugeführt werden. Ein Mangel an diesen Aminosäuren führt zu Erkrankungen und schließlich zum Tod.
  • Die verschiedenen Nahrungs- bzw. Futterproteine unterscheiden sich in ihrem Gehalt an eßentiellen Aminosäuren, wodurch auch ihr Wert für die Ernährung bestimmt wird. In pflanzlichen Proteine fehlen einzelne eßentielle Aminosäuren bzw. sind nur in geringer Menge enthalten. Durch geeignete Kombinationen verschiedener Proteine, die sich dann ergänzen, läßt sich dieser Mangel aber teilweise ausgleichen. In kommerziellen Futtermitteln wird das praktiziert, um die Kosten für das teurere tierische Eiweiß zu senken.
  • Neben der Aminosäurenzusammensetzung entscheidet auch die Verdaulichkeit der Proteine über ihre Qualität für die Ernährung. Pflanzliche Proteine werden in der Regel langsamer und schlechter verdaut als tierische. Fleisch wird mit steigendem Bindegewebsanteil schlechter verdaulich. Reines Muskelfleisch wird am besten verwertet (Verdaulichkeit 98%). Die Verdaulichkeit pflanzlicher Proteine kann bis auf 60% heruntergehen.
  • Eiweißreich sind Fleisch, Leber, Milchprodukte, Eier Pansen, Lunge, Herz und Fisch.
  • Eine extreme Eiweißüberfütterung belastet auf die Dauer Leber und Niere über Gebühr. Aminosäuren, die nicht zum Aufbau verwendet werden, werden wie Kohlenhydrate und Fett zur Energiegewinnung verbrannt.
  • Ein Eiweißmangel führt während der Entwicklung zu Entwicklungßtörungen und beim ausgewachsenen Hund u.a. zu Fortpflanzungßtörungen, Infektanfälligkeit, Blutarmut, Gewichtsabnahme.
  • Während Trächtigkeit, Laktation, Wachstum, sowie bei Streß und bei körperlicher Belastung ist der Eiweißbedarf erhöht. Normalerweise decken die Handelsfuttermittel den Eiweißbedarf ebenso wie die selbsthergestellten Rationen reichlich. Fette
Fette

  • sind die energiereichsten Futterbestandteile. Sie ermöglichen erst die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine im Darm und sind Träger der eßentiellen Fettsäuren. Hunde verdauen pflanzliches und tierisches Fett gleichermaßen sehr gut und auch in großen Mengen. Der Fettgehalt der Ration sollte über 5% liegen.
  • Die Fettsäure Linolsäure ist für den Hund eßentiell. Sie kommt sowohl in tierischen wie in pflanzlichen Fetten vor. Die tägl. Aufnahme mit dem Futter sollte bei 40 mg/kg KG und Tag liegen. Ein Mangel ist bei keiner Fütterungsart zu erwarten, da der Fettgehalt der Rationen normalerweise ausreichend ist. Nur wenn eine Diät aus magerem Fleisch und Reis gefüttert wird, muß Pflanzenöl zusätzlich gegeben werden.
Kohlenhydrate

Zu den Kohlenhydraten zählen Zucker, Stärke, Glykogen. Kohlenhydrate müßen dem Hund nicht unbedingt mit dem Futter zugeführt werden. In der natürlichen Nahrung sind sie oft nur bis zu 10% in der Trockensubstanz enthalten. Vertragen werden dennoch große Mengen an Kohlenhydraten. Ein großer Kohlenhydratanteil des Futters verringert allerdings die Proteinverdaulichkeit. Nach der Resorption werden die Einfachzucker, die bei der Verdauung entstehen, entweder zur Energiegewinnung herangezogen oder (wenn das gerade nicht erforderlich ist) im Körper gespeichert. Das geht nur in einem gewißen Umfang. Was darüber hinaus nicht benötigt wird, wird in Fett umgewandelt und im Fettgewebe abgelagert. Ein Kohlenhydratüberschuß führt also zur Verfettung. Stärke und Glykogen werden während der Verdauung in Einfachzucker aufgespalten, die anschließend von der Dünndarmschleimhaut resorbiert werden

Rohfaser

Unter Rohfaser versteht man Kohlenhydrate pflanzlichen Ursprungs, die im Dünndarm nicht durch die Verdauungsenzyme aufgespalten werden können (u.a. Zellulose, Pektine, Lignin). Die Rohfaser, die im Dünndarm enzymatisch nicht aufgespalten werden kann, wird im Dickdarm von den dort angesiedelten Bakterien abgebaut zu Fettsäuren, die dann von der Dickdarmschleimhaut resorbiert werden können und dem Organismus zur Energiegewinnung zur Verfügung stehen. Bei hohem Rohfasergehalt der Ration kann bei sehr alten und sehr jungen Tieren die Versorgung mit Mineralstoffen (Zn, Ca, Fe) mangelhaft sein, da die Rohfasern die Resorption dieser Stoffe verhindern. Ein hoher Rohfaseranteil der Nahrung beeinträchtigt die Verdaulichkeit des Futters. Rohfasern erhöhen das Kotvolumen und erleichtern in richtiger Menge den Kotabsatz. Der Rohfaseranteil der Ration sollte mindestens bei 2% liegen.

Vitamine und Mineralstoffe

Vitamine und Mineralien sind wichtige Bestandteile des Futters. Dabei sind Vitamine für das reibungslose Funktionieren des Stoffwechsels zuständig und Mineralstoffe wichtige Baustoffe z.B. in Knochen. Dort kommen z.B. Mineralien wie Calcium, Phosphor und Magnesium vor. Eisen ist ein wichtiger Blutbestandteil und dient dem Sauerstofftransport.
Natrium, Kalium und Chlor sind Bestandteile aller Körperflüßigkeiten und regeln z.B. den Waßerhaushalt.
Bei den Vitaminen werden fettlösliche Vitamine (A,D,E,K) von waßerlöslichen Vitaminen (C, B-Vitamine) unterschieden. Der Bedarf an B-Vitaminen und Vitamin K wird ganz entscheidend von den Darmbakterien mitgedeckt. Mängel sind beim gesunden Hund nicht zu befürchten. Vitamin C kann im Stoffwechsel gebildet werden, es muß nicht mit der Nahrung zugeführt werden. Die fettlöslichen Vitamine A, D und E kommen in fetthaltigen Futtermitteln vor. Bei ausreichendem Fettgehalt im Futter sind keine Mängel zu erwarten.
Vitamine sind zwar lebensnotwendig, werden aber nur in kleinsten Mengen benötigt. Ein Zuviel kann u.U. genauso schädlich sein wie ein Zuwenig.